Heute möchte ich Dir eine coole Möglichkeit aufzeigen, wie Du mit Deinem Projektteam eine Feedback-Session durchführen kannst. Dabei geht es darum, einen gemeinsamen Rückblick zu machen und daraus einen Ausblick und neue Maßnahmen zu erarbeiten. Im SCRUM-Umfeld wird so etwas auch gern Retrospektive genannt.
Dieser Artikel wurde von einem Artikel von Daniel Hallmann inspiriert.
Um es einmal selbst auszuprobieren triff Dich in Deinem Projektteam gemeinsam in einem Raum und nimm Dir etwa 1 bis 1,5 Stunden Zeit. Je nach Anzahl der Teilnehmer kann es natürlich auch schneller gehen oder länger dauern – ich empfehle Dir, mindestens 4 Teilnehmer an Board zu haben.
Im ersten Schritt teilst Du den Anwesenden je einen grünen Zettel (z.B. einen Klebezettel in A5-Format) und einen Stift aus. Nehmt Euch etwa 10 Minuten Zeit um die Frage zu beantworten: „Was lief gut?“. Dabei kann jeder so viel aufschreiben wie er möchte – bis der Zettel vollgeschrieben ist. Anschließend lesen die Teilnehmer vor, was sie geschrieben haben. Gern können die Anderen ergänzen – denn in dieser Phase geht es darum, eine gute Stimmung zu kreieren, den Austausch zu fördern und sich darauf zu konzentrieren, was bisher gut gelaufen ist.
Anschließend teilst Du den Teilnehmern je eine rote Karte auf. Hierbei geht es darum, Probleme aufzudecken und sich die Frage zu beantworten: „Was lief schlecht?“. Aber Achtung: Diesmal darf jeder nur genau 1 Wort aufschreiben – das macht das ganze schon etwas kniffliger. Ziel ist es hier, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nur das Thema zu benennen, welches gerade am wichtigsten erscheint.
Bei der Interpretation wird es nun spannend. Denn nun gibt der Urheber seine Karte im Uhrzeigersinn an die nächste Person neben sich weiter. Diese Person liest dann das Wort vor und versucht zu erklären und zu interpretieren, was der Urheber gemeint haben könnte. Dadurch ist im Team besser erkennbar, wie Andere das Thema sehen – und es wird ein gemeinsames Verständnis entwickelt.
Nachdem die Interpretation abgeschlossen ist, gibt der Urheber Feedback dazu und erklärt, was mit seinem Wort gemeint war bzw. welche Unterschiede es gibt. Anschließend nimmt er die Karte und ordnet diese auf einer Skala von 0 bis 100 ein. 100 bedeutet, dass die Interpretation voll getroffen wurde und 0 dass die Karte komplett anders gemeint war. Die Skala wird auf einem Whitebord oder einem Flipchart angezeichnet und die Karte entsprechend angehängt. Sind alle Interpretationen diskutiert, bildet die Skala einen Ausgangspunkt um Maßnahmen zur Behebung festzulegen.
Ich habe diese Methode in einer kleinen Gruppe von 4 Personen ausprobiert und es hat wunderbar funktioniert. Insbesondere die Interpretation der Problemfelder durch andere Teammitglieder trägt erheblich zum gegenseitigen Verständnis bei und ist ein wunderbarer Ausgangspunkt um weitere Aktionen im Projekt zu planen.
Probier die Methode einmal aus und schreib mir, welche Erfahrungen Du damit gemacht hast. Vielleicht fällt Dir auch ein Name dafür ein?
Bis bald und viel Spaß beim ausprobieren und natürlich auch weiterhin beim sketchnoten!
2 Comments
Hey! Danke für die schönen Videos erstmal… Eine kurze Frage, welche Stifte verwendest du (vor allem der Blaue interessiert mich aus diesem Video)?
Hi Marie,
Immer gerne 🙂 im Video verwende ich Stabilo 68, die schreiben sich super.
Viele Grüße
Annelies